Gottlob aber warum?

Braucht Gott unser Lob? Warum preisen und ehren wir IHN in der Liturgie, insbesondere in der Anbetung, in der eucharistischen Prozession?
Unser Lobpreis vermehrt Gottes Ehre um kein einziges Gramm. ER ist vollkommen in jeder Hinsicht und braucht keine „Vergötterung“. Gott braucht eher „die wahren Beter, die Ihn anbeten werden in Geist und Wahrheit“ (Joh 4,23).
Der Allerheiligste Gott will mit uns in eine Liebesbeziehung treten. Der Lobpreis und die Anbetung drücken unsere Verbindung zu Gott aus. Wir benötigen die Verehrung Gottes, nicht Gott. Sehr schön drückt diese Wahrheit die 4. Präfation für Wochentage aus:
Gott „DU bedarfst nicht unseres Lobes, es ist ein Geschenk deiner Gnade, dass wir dir danken. Unser Lobpreis kann deine Größe nicht mehren, doch uns bringt er Segen und Heil.“
„Loben zieht nach oben.“ Die Faszination für Gott erfreut unser Herz du schenkt uns innere Kraft. Die Ehre Gottes heilt unsere seelischen Wunden und heiligt, d.h. beglückt uns.
Der wahre Lobpreis Gottes führt zur Verehrung und Wertschätzung der Mitmenschen. „Die Ehre Gottes ist der lebendige Mensch“ (Hl. Irenäus), der ein Abbild Gottes ist.

Msgr. Dr. Josef Hernoga, Schwabach, 24.05.24